reise-geschichten
Unser Besuch der Niagara-Fälle ist leider recht ernüchternd. Dass wir dort nicht die Idylle der letzten Tage vorfinden werden, ist
uns zwar von vornherein klar, aber dass dieses Naturschauspiel in den letzten Jahrzehnten zu einem reinen Vergnügungspark mutiert ist, das ist doch eine Überraschung. Thomas hatte diesen bereits
vor 17 Jahren schon einmal aufgesuchten Ort kaum wieder erkannt – wären da nicht die Fälle gewesen!
So haben wir uns damit begnügt, uns die enormen Wassermassen auf der kanadischen Seite anzuschauen und einen Spaziergang durch den Park zu machen, der von den noch größeren Massen an Menschen ein
wenig verschont blieb. Wir müssen allerdings gestehen, dass wir uns doch zu einem Besuch des Guinness-Buch-„Museums“ haben hinreißen lassen, schließlich wollen wir Davidino (Oh pardon, natürlich
Davidone!) davon berichten. So steht dem baldigen Aufbruch nach Barrie, unserem anvisierten Zwischenstopp Richtung Norden, nichts mehr im Wege.
Wir haben zwar schon einige Dörfer und Städte durchfahren, die den Charme der Hanauer Landstraße besitzen, doch es gab so einige
positive Gegenbeispiele, wie zum Beispiel Kleinburg, einem sehr niedlichen Dörfchen auf dem Weg nach Barrie, wo wir, unserem Haltestellenritual folgend, eine Tasse Kaffee zu uns
nahmen.
Noch in Deutschland sind wir der Überzeugung, dass zumindest das Tanken von Wasser im Norden Amerikas kein allzu großes Problem
werden sollte: Einfach an einer der zahlreichen Tankstellen fragen und dort ob mit oder ohne monetäre Gegenleistung den Wassertank auffüllen. Hier vor Ort müssen wir allerdings feststellen, dass
es sich doch etwas schwieriger gestaltet, als in unserer heimatlichen Naivität erwartet. In der Regel werden unsere höflichen Anfragen abgeblockt durch ein „Es tut mir leid. Das liegt nicht in
meinem Zuständigkeitsbereich! Da müssen Sie den Manager fragen. Der ist allerdings gerade vermilchreist!“ So traben wir dann von Pontius zu Pilatus auf der Suche nach Wasser. Absurd, wenn man
bedenkt, dass fast 10% dieser schönen kanadischen Fläche von Binnengewässern bedeckt wird. Doch bislang mussten wir keinen Durst erleiden, es fand sich in der Nähe der Marina immer ein
Bereitwilliger, der Mitleid mit uns hatte.
Heute senden wir Euch liebe Grüße aus Thunder Bay, einem recht bescheidenen Ort, dessen Blüte eher in der Zeit der Trapper und
Pelzhändler lag. Darüber hinaus handelt es sich hierbei wohl um einen Umschlagplatz für Getreide aus der Prärie. Diese wenigen Worte sollten aber durchaus reichen, den Charme dieser Gegend zu
beschreiben. Wir rasten auch nur noch ein wenig, um uns für unseren Weg gen Westen nach Winnipeg zu stärken und uns von den Strapazen des gestrigen Tages zu erholen. Nicht nur der Weg, der unser
Hauptziel ist, hat uns zu schaffen gemacht, sondern auch ein loses Hinterrad, das in the middle of nowhere wieder festgeschraubt werden wollte. Wir werden sehen, ob uns das Rädle weiterhin
Probleme bereiten möchte. Obwohl unser jetziger Standort nicht so wirklich attraktiv ist, sind wir frohen Mutes und kochen uns erst einmal eine leckere Pasta (das hilft immer!), die wir bei
geöffneter Dachklappe auf dem Parkplatz unseres Lieblingsmotels Wal-Mart verputzen werden, bevor wir dann weiter sehen.
Liebe Grüße
Lella und Tommi
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