"Sea-to-Sky"

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Es gilt, von Kamloops nach Pemberton den Sea to Sky Highway zu befahren, um später nach Whistler vorzudringen, der Austragungsstätte der Olympischen Winterspiele 2010. Noch wissen wir nicht, wie weit wir nun kommen werden und ob der Highway mittlerweile wieder von den Geröllmassen, die den Highway nach einem Bergrutsch unter sich begraben haben, befreit ist.

So kommen wir denn auch zuerst einmal nach wilden Berg- und Talfahrten auf dem sich windenden Highway nach Lilloet, einem kleinen, verschlafenen wie unansehnlichen Ort. Hier suchen wir erst einmal Gary von Kal Tires auf. Er ist denn auch so freundlich, mal eben unser Problemrad nachzuziehen. Obendrein gibt er uns noch zahlreiche Tipps mit auf dem Weg.

Es gibt hier eine deutsche Bäckerei, diese wird auch durch unseren Reiseführer als Höhepunkt des Ortes gepriesen. Wie wir schon erwähnten, gehen wir nicht immer d'accord mit der Meinung des Verfassers dieses kleinen Büchleins.

Wir werden jedoch großzügig entschädigt, indem wir vor unserer geplanten Weiterfahrt nach Whistler vor dem Tesomobil noch auf Silvia und Markus aus Niedernhausen trafen. Kurzerhand finden wir uns bei einem wirklich sehr netten Gespräch über das Reisen bei (man ahnt es) Espresso im Tesomobil wieder und verplauschen ein gutes Stündchen.

Bei den gegebenen Straßenverhältnissen können wir Whistler sowieso nicht mehr erreichen. Aber bis Pemberton, einem Örtchen wie aus dem Western, kommen wir noch. Im Dunkeln stellten wir uns neben einen Greyhound-Bus auf einen großen Parkplatz und beschließen, uns das Ganze am nächsten Morgen bei Tageslicht anzusehen. Außer der schönsten Tankstelle gibt es hier jedoch nicht wirklich viel zu bestaunen. Wir nutzen vor unserer Weiterreise noch die örtliche Dumpingstation und verlassen Pemberton, das sich sichtlich schick zu machen sucht für das Großereignis in zwei Jahren in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Immobilienpreise, so denken wir uns, sind in den vergangenen Jahren in Erwartung der Spiele bestimmt um ein Vielfaches gestiegen.

Whistler, das wohl schönste Skigebiet Kanadas, empfängt uns mit Sonnenschein. So beschließen wir gleich, mit der Gondel auf die 2035 Meter hohe Bergstation hinaufzufahren, die Höhenluft zu genießen. Oben lassen wir uns denn auch noch dazu bewegen, am gerade vorbereiteten Barbecue teilzunehmen. Hier gibt es momentan alles zum halben Preis, da Whistler durch den Bergrutsch von Vancouver und somit der Hauptader des Touristenzuflusses abgeschnitten ist. Und die wenigen – uns scheint es hier trotzdem ziemlich voll zu sein – sollen bei Laune gehalten werden.


In vorbildlicher Art und Weise hat man hier eine Mountainbikestrecke in mehreren Schwierigkeitsgraden an den Berg gelegt, sodass es hier im Sommer von Radlern nur so wimmelt, die sich tollkühn die Hänge hinabstürzen. In Whistler werden 2010 dann die olympischen Ski- und Rodelwettbewerbe stattfinden und es wird enorm an der Erweiterung gearbeitet. Die fast fertige Bobbahn schlängelt sich am Berg und die Schweizer bauen eine neue, riesige Gondelbahn hinauf auf den Berg. Uns ist es hier etwas zu mondän, sodass wir noch am selben Nachmittag unser graues Pferd sattelten, um nach Squamisch weiterzudieseln.


Mittlerweile haben wir uns an das steile Auf und Ab mit Gefälle bis 18 % etwas gewöhnt und genießen die kurze Fahrt bzw. den kurzen Ritt. Kurz vor Squamisch machen wir Halt an einem der „Scenic Viewpoints“ am Straßenrand. Hier ist der Ausblick so schön, dass wir uns gleich niederlassen und auch für die Nacht hier blieben. Natürlich ohne durch irgendeinen Officer geweckt zu werden. Da der Highway gesperrt ist, herrscht hier eine himmlische Ruhe in circa 1700 Metern Höhe. Lediglich einige wenige LKW, die den nächsten noch zu erreichenden Ort mit Waren versorgen, kommen hier noch vorbei.


Pünktlich zur Parade anlässlich des Provinz-Feiertages kommen wir nach Squamisch, sehen zu, wandern etwas umher und fahren weiter an eine kleine Bucht, um uns vor der Ankunft in Vancouver noch etwas Sonne in unseren vorzüglichen Aldi-Campingstühlen zu gönnen. Wir können es nur als den puren Luxus beschreiben, sich an irgendeiner schönen Stelle niederzulassen und sich am Wegesrand der Schönheit zu ergötzen.


Kurz vor Vancouver senden wir Euch liebe relaxte Grüße

Lella und Thomas

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