reise-geschichten
Nach unserem Stadtrundgang durch San Pedro de Atacama beginnt unser erster Tag in Chile mit einem Ausflug auf den Mond, vielmehr
in das Valle de la Luna, das etwas westlich von San Pedro de Atacama liegt. Mit dem Tesomobil fahren wir, nachdem wir den kleinen Obolus am Parkeingang entrichtet haben, durch die bizarren
Sandsteinformationen. Mit vielen anderen Touristen besteigen wir zum Abend die große Düne und bestaunen alle gemeinsam den Sonnenuntergang. Ob verboten oder nicht, entschließen wir uns direkt
hier zu bleiben, inmitten dieser zerklüfteten Landschaft. Die Busse und Mietwagen der Touristen sind schnell verschwunden und nur der Wind begleitet das nächtliche Schauspiel unter dem
glitzernden Sternenhimmel. Jetzt wissen wir auch, warum hier in der Gegend so viele Observatorien aufgestellt sind. Schon mit bloßem Auge eröffnet sich ein wahnsinniger Sternenhimmel und wir
schlafen heute direkt unter der gut sichtbaren Milchstraße.
Scheinbar von dieser märchenhaften Stille der vergangenen Nacht motiviert, macht das Tesomobil beim Betätigen des Startknopfes zu unserem Entsetzen kein Gräusch. Lediglich ein gleichgültig klingendes Klicken verkündet uns das nächste Problem: Kein Strom. Die Fahrzeugbatterien haben sich, wer weiß warum, verabschiedet. Erst hoffen wir noch, dass vielleicht nur ein Kabel locker sitzt und kein Kontakt zustande kommt, doch wenig später beauftragen wir Passanten, für uns in San Pedro um Hilfe zu rufen. Nach langer Wartezeit kommen zwei Mechaniker und mittels zweier mitgebrachter Batterien bringen wir das Tesomobil wieder zum Laufen. Zwar sind auch die beiden alterschwachen Batterieen nicht in der Lage dem Starter den gewöhnten Klang abzugewinnen, doch eine langsame Umdrehung reicht und unser Gefährt läuft wieder.
Da wir in dem kleinen Wüstenort San Pedro wohl kaum neue Batterien finden können, fahren wir, einmal angeworfen, gleich nach Calama weiter. Denn wichtiger als das Batterieproblem ist, dass wir noch nicht einmal etwas zu Essen an Bord haben (außer Pasta, die gibt es immer!). In der Gewissheit, dass wir das Mobil hier zurück in der Zivilisation schon irgendwie wieder zum Laufen bringen werden, schalten wir es erst einmal ab und schlendern durch die Mall. Es ist Samstagnachmittag und Morgen Sonntag, sagen wir dem Sicherheitsmann des Mallparkplatzes. Während die zum oder vom Einkauf an- und abfahrenden Chilenen sich immer wieder für das Mobil interessieren, sind wir dem Sicherheitsmann wohl ein Dorn im Auge. Er hätte uns lieber vom Hof. Aber wir haben eine handfeste Ausrede und versichern, gleich am Montagmorgen mit der Suche nach einer Lösung zu beginnen.
Wieder mittels Starthilfe starten wir das Tesomobil und fahren direkt weiter nach Antofagasta. Vielleicht finden wir ja dort die benötigten Batterien. Das wir neue brauchen, wissen wir mittlerweile, da das wochenendliche Laden der Batterieen nichts gebracht hat. Nicht wissend warum - sie sind alles andere als alt - vermuten wir, dass die extremen Höhenlagen die Schuld an dem vorzeitigen Altern der Batterien tragen.
230 Kilometer weiter erreichen wir Antofagasta, das sich zwanzig Kilometer eines schmalen Streifen gleich zwischen die Küstenberge und das Wasser des Pazifik dahinzieht. In der zweitgrößten Stadt Chiles sind wir hier gut aufgehoben und finden alle nützlichen Einrichtungen. Bald sind zwei neue Batterien gekauft und wir müssen uns nur noch um die Anpassung des dazugehörigen Kastens kümmern. Ein Schweißer der bekannten Mercedes Benz Werkstatt Kaufmann, die es in ganz Chile gibt, ändert den Boden nach unseren Wünschen ab und nach drei Stunden ist alles erledigt. Ein Druck auf den großen Knopf im Auto und ein vertrautes Geräusch später haben wir Gewissheit, dass alles wieder funktioniert.
Antofagasta bemüht sich eine schöne Uferpromenade vorzuhalten und zu pflegen. An dieser Promenade haben wir uns unweit einer Mall abgestellt und endlich auf Meereshöhe angekommen wiedermal eine ausgezeichnet angenehme Nacht verbracht.
Während wir so vor uns her erholen, hören wir deutsche Worte vor dem Mobil. Peter, der seit zwanzig Jahren in Chile lebt, spricht uns an. Bald darauf kochen wir noch einen Kaffee und sitzen gemeinsam im Mobil. Er hat uns gestern bereits bei Mercedes stehen sehen; er selbst hat auch eine Werkstatt für Mercedes. Er bietet uns an, am Nachmittag zu ihm nach Hause zu kommen. Wir kümmern uns dann um eine Autowäsche – haben wir doch noch immer guatemaltekische Matschklumpen gemischt mit Salz aus Uyuni unterm Auto – bei einer befreundeten Waschanlage. Auch will er schnell mit uns unser Sorgenkind, die Batterien, und die Lichtmaschine durchmessen, nachdem wir einen gemeinsamen Kaffee in seinem Haus getrunken haben und er uns seinen Frau Carla und seine Kinder Jobst, Antje und Heidrun vorgestellt hat. So verbringen wir, entgegen unseren ursprünglichen Plänen, einen entspannten Tag im Mobil, lauschen den Klängen des anbrandenden Pazifikwassers an die den Strand schützenden Felsen und tunken unsere Füße ins kalte Nass.
Der Kuchen ist lecker und wir quatschen über dies und über das auf der Terrasse der Familie Jacobsen. Wir haben Carla und Peter natürlich von unseren des öfteren gemachten Erfahrungen mit Deutschen auf der Reise erzählt und dass er mit seiner Familie so gar nicht in das Bild passt. Doch Peter entgegnet nur, dass er alle Reisenden, die sich nach Antofagasta verlieren, so nett aufnimmt. Das sei Standard. Ob nun mit Reisemobil oder per Fahrrad unterwegs.
So beschließen wir kurzerhand, einen weiteren Tag im schönen Antofagasta zu verbringen und am nächsten Tag nicht nur das Tesomobil von außen zu waschen - es sieht aus wie neu -, sondern wir nehmen auch noch das Angebot, die Wäsche zu waschen, dankend an. Alles ist blitzeblank sauber und im Tesomobil duftet die komplette Wäsche. Auch ein Staubsauger hat sich nach langer Zeit in das Innere unseres Zuhauses verirrt. Carla führt Lella über den Marktplatz und die Feria der Stadt, wo es eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse gibt. Dort packen wir mit geübtem Auge alles in den Einkaufswagen, was wir für die Zubereitung des Mittagessens benötigen, das Carla und ihre Mutter für uns zaubern: eine Cazuela, ein typisches Gericht aus Zentralchile mit Hühnchen, Kartoffeln und Chocle.
Zum Nachmittag stehen noch einige Besorgungen im Hause Jacobsen an und so übergeben sie uns vertrauensvoll ihre kleine elfjährige Tochter, dass sie uns "La Portada", das Felsentor vor der Küste Antofagastas, zeigt. So fahren wir gemeinsam mit Heidrun als Copilotin - sie sitzt stolz wie Oskar auf dem Mittelsitz im Mobil - an den Strand und lassen uns von ihr alles zeigen. Was für ein aufgewecktes Mädchen. Es bleibt keine Muschel liegen; alles, was wir finden, wird auf den Kopf gedreht und nachgeschaut, womit wir es da zu tun haben. Sie ist eine wahre kleine Forscherin. Manchmal müssen wir ein wenig aufpassen, dass der kleine Racker nicht zu forsch über die Felsen hüpft und zu tief in die vielen Sandsteinhöhlen krabbelt. Schließlich wollen wir Carla und Peter ihre Tochter unversehrt wieder zurückbringen. Noch schnell ein leckeres Eis an der Aussichtsplattform und wir fahren zurück zu unserem Stellplatz direkt am Strand unterhalb der Stadt.
Abends kommen dann auch Carla und Peter vorbei - alles erledigt - und wir trinken noch einen gemeinsamen Kaffee im Reisemobil, bevor sie ihre Tochter wieder mit nach Hause nehmen. So einfach von hier aufzubrechen, wäre Frevel und so verabreden wir uns noch einmal für den nächsten Morgen zum Frühstück. Gesagt getan, lassen wir uns nochmal alle gemeinsam die angenehme Morgensonne auf die Köpfe scheinen und setzen uns danach in unsere Autos. Peter fährt zu Kunden in den Norden Chiles und wir setzen unseren Weg in entgegengesetzte Richtung fort. Nicht um Kunden zu treffen, sondern um uns langsam aber sicher unserem Besuch anzunähern, den wir in Santiago erwarten. Liebe Carla und lieber Peter, wenn Ihr mal nach Deutschland kommt, dann vergesst nicht, uns Bescheid zu sagen! Ihr seid jederzeit herzlich willkommen!
Die meisten Kilometer unserer gesamten Tour haben wir auf dem nächsten Stück zurückgelegt, als wir 512 Kilometer später erst wieder anhalten. Caldera bzw. etwas dahinter Bahia Inglesa heißt das kleine Örtchen, wo wir uns direkt an den Strand stellen. Ein sehr schönes Plätzchen, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Die Stadt des Pisco in Chile ist nicht weit und liegt fast auf unserem Weg. So wählen wir sie für unser heutiges Fahrtziel aus. Von der Panamerikana, auf der wir uns momentan bewegen, fahren wir links ab Richtung Osten. Wir umfahren einen tiefblauen Stausee und erreichen bald danach das kleine aber feine Örtchen Carmen del Alto. In seinem Nachbarort La Vega besuchen wir die Piscobrennerei der Familie Bou Barroeta. Der Sohn des Firmenchefs führt uns zwei durch die heiligen Hallen und wir dürfen alle Winkel des Betriebes bestaunen und auch hier und da probieren. Der Höhepunkt dieses Rundganges ist, als wir gemeinsam mit dem Juniorchef auf einem riesigen Piscofass in drei Metern Höhe sitzen, er den Deckel öffnet und wir mit den Händen in den Pisco tauchen, um sein Produkt zu fühlen. Natürlich probieren wir auch hier oben. Eigentlich bräuchten wir uns nur die Finger ablecken; was wir auch tun. Zwei Flaschen nehmen wir noch als Andenken mit und verabschieden uns nach diesem wirklich sehr netten Rundgang. Zur Verabschiedung lernen wir auch noch kurz den stolzen Vater und Firmenchef kennen.
Zurück in Carmen del Alto stellen wir uns auf den hübschen Dorfplatz und merken, dass hier eine deluxe WiFi-Verbindung über den Platz schwirrt, weshalb wir die Gelegenheit beim Schopfe packen, um uns wiedermal zu melden.
Es geht uns gut. Viel ist passiert in den letzten Tagen. Viele schöne Dinge, aber auch Unerfreuliches. Doch das hält sich in Grenzen und wenn nicht, wird es von uns in Grenzen gehalten.
Von hier aus sind es noch um die 600 Kilometer bis in die Hauptstadt, wofür wir laut Peter nur zwei Tage brauchen. Aber wir sind ja bekanntlich im Reise-LKW unterwegs und wollen auch nicht hetzen. Bis zum 9. April, der Ankunft unseres Familienbesuches, haben wir noch genug Zeit. Und wenn nicht noch mehr kaputtgeht, sollten wir pünktlich am Flughafen mit Luftballons stehen können.
Also dann, in der Hoffnung, dass unser Expeditionsfahrzeug fortan immer anspringt
Viele Grüße
Lella und Tommi
Entsprechende Bildergalerie der privaten web page ansehen:
www.tesomobil.de/index.php
Scheinbar von dieser märchenhaften Stille der vergangenen Nacht motiviert, macht das Tesomobil beim Betätigen des Startknopfes zu unserem Entsetzen kein Gräusch. Lediglich ein gleichgültig klingendes Klicken verkündet uns das nächste Problem: Kein Strom. Die Fahrzeugbatterien haben sich, wer weiß warum, verabschiedet. Erst hoffen wir noch, dass vielleicht nur ein Kabel locker sitzt und kein Kontakt zustande kommt, doch wenig später beauftragen wir Passanten, für uns in San Pedro um Hilfe zu rufen. Nach langer Wartezeit kommen zwei Mechaniker und mittels zweier mitgebrachter Batterien bringen wir das Tesomobil wieder zum Laufen. Zwar sind auch die beiden alterschwachen Batterieen nicht in der Lage dem Starter den gewöhnten Klang abzugewinnen, doch eine langsame Umdrehung reicht und unser Gefährt läuft wieder.
Da wir in dem kleinen Wüstenort San Pedro wohl kaum neue Batterien finden können, fahren wir, einmal angeworfen, gleich nach Calama weiter. Denn wichtiger als das Batterieproblem ist, dass wir noch nicht einmal etwas zu Essen an Bord haben (außer Pasta, die gibt es immer!). In der Gewissheit, dass wir das Mobil hier zurück in der Zivilisation schon irgendwie wieder zum Laufen bringen werden, schalten wir es erst einmal ab und schlendern durch die Mall. Es ist Samstagnachmittag und Morgen Sonntag, sagen wir dem Sicherheitsmann des Mallparkplatzes. Während die zum oder vom Einkauf an- und abfahrenden Chilenen sich immer wieder für das Mobil interessieren, sind wir dem Sicherheitsmann wohl ein Dorn im Auge. Er hätte uns lieber vom Hof. Aber wir haben eine handfeste Ausrede und versichern, gleich am Montagmorgen mit der Suche nach einer Lösung zu beginnen.
Wieder mittels Starthilfe starten wir das Tesomobil und fahren direkt weiter nach Antofagasta. Vielleicht finden wir ja dort die benötigten Batterien. Das wir neue brauchen, wissen wir mittlerweile, da das wochenendliche Laden der Batterieen nichts gebracht hat. Nicht wissend warum - sie sind alles andere als alt - vermuten wir, dass die extremen Höhenlagen die Schuld an dem vorzeitigen Altern der Batterien tragen.
230 Kilometer weiter erreichen wir Antofagasta, das sich zwanzig Kilometer eines schmalen Streifen gleich zwischen die Küstenberge und das Wasser des Pazifik dahinzieht. In der zweitgrößten Stadt Chiles sind wir hier gut aufgehoben und finden alle nützlichen Einrichtungen. Bald sind zwei neue Batterien gekauft und wir müssen uns nur noch um die Anpassung des dazugehörigen Kastens kümmern. Ein Schweißer der bekannten Mercedes Benz Werkstatt Kaufmann, die es in ganz Chile gibt, ändert den Boden nach unseren Wünschen ab und nach drei Stunden ist alles erledigt. Ein Druck auf den großen Knopf im Auto und ein vertrautes Geräusch später haben wir Gewissheit, dass alles wieder funktioniert.
Antofagasta bemüht sich eine schöne Uferpromenade vorzuhalten und zu pflegen. An dieser Promenade haben wir uns unweit einer Mall abgestellt und endlich auf Meereshöhe angekommen wiedermal eine ausgezeichnet angenehme Nacht verbracht.
Während wir so vor uns her erholen, hören wir deutsche Worte vor dem Mobil. Peter, der seit zwanzig Jahren in Chile lebt, spricht uns an. Bald darauf kochen wir noch einen Kaffee und sitzen gemeinsam im Mobil. Er hat uns gestern bereits bei Mercedes stehen sehen; er selbst hat auch eine Werkstatt für Mercedes. Er bietet uns an, am Nachmittag zu ihm nach Hause zu kommen. Wir kümmern uns dann um eine Autowäsche – haben wir doch noch immer guatemaltekische Matschklumpen gemischt mit Salz aus Uyuni unterm Auto – bei einer befreundeten Waschanlage. Auch will er schnell mit uns unser Sorgenkind, die Batterien, und die Lichtmaschine durchmessen, nachdem wir einen gemeinsamen Kaffee in seinem Haus getrunken haben und er uns seinen Frau Carla und seine Kinder Jobst, Antje und Heidrun vorgestellt hat. So verbringen wir, entgegen unseren ursprünglichen Plänen, einen entspannten Tag im Mobil, lauschen den Klängen des anbrandenden Pazifikwassers an die den Strand schützenden Felsen und tunken unsere Füße ins kalte Nass.
Der Kuchen ist lecker und wir quatschen über dies und über das auf der Terrasse der Familie Jacobsen. Wir haben Carla und Peter natürlich von unseren des öfteren gemachten Erfahrungen mit Deutschen auf der Reise erzählt und dass er mit seiner Familie so gar nicht in das Bild passt. Doch Peter entgegnet nur, dass er alle Reisenden, die sich nach Antofagasta verlieren, so nett aufnimmt. Das sei Standard. Ob nun mit Reisemobil oder per Fahrrad unterwegs.
So beschließen wir kurzerhand, einen weiteren Tag im schönen Antofagasta zu verbringen und am nächsten Tag nicht nur das Tesomobil von außen zu waschen - es sieht aus wie neu -, sondern wir nehmen auch noch das Angebot, die Wäsche zu waschen, dankend an. Alles ist blitzeblank sauber und im Tesomobil duftet die komplette Wäsche. Auch ein Staubsauger hat sich nach langer Zeit in das Innere unseres Zuhauses verirrt. Carla führt Lella über den Marktplatz und die Feria der Stadt, wo es eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse gibt. Dort packen wir mit geübtem Auge alles in den Einkaufswagen, was wir für die Zubereitung des Mittagessens benötigen, das Carla und ihre Mutter für uns zaubern: eine Cazuela, ein typisches Gericht aus Zentralchile mit Hühnchen, Kartoffeln und Chocle.
Zum Nachmittag stehen noch einige Besorgungen im Hause Jacobsen an und so übergeben sie uns vertrauensvoll ihre kleine elfjährige Tochter, dass sie uns "La Portada", das Felsentor vor der Küste Antofagastas, zeigt. So fahren wir gemeinsam mit Heidrun als Copilotin - sie sitzt stolz wie Oskar auf dem Mittelsitz im Mobil - an den Strand und lassen uns von ihr alles zeigen. Was für ein aufgewecktes Mädchen. Es bleibt keine Muschel liegen; alles, was wir finden, wird auf den Kopf gedreht und nachgeschaut, womit wir es da zu tun haben. Sie ist eine wahre kleine Forscherin. Manchmal müssen wir ein wenig aufpassen, dass der kleine Racker nicht zu forsch über die Felsen hüpft und zu tief in die vielen Sandsteinhöhlen krabbelt. Schließlich wollen wir Carla und Peter ihre Tochter unversehrt wieder zurückbringen. Noch schnell ein leckeres Eis an der Aussichtsplattform und wir fahren zurück zu unserem Stellplatz direkt am Strand unterhalb der Stadt.
Abends kommen dann auch Carla und Peter vorbei - alles erledigt - und wir trinken noch einen gemeinsamen Kaffee im Reisemobil, bevor sie ihre Tochter wieder mit nach Hause nehmen. So einfach von hier aufzubrechen, wäre Frevel und so verabreden wir uns noch einmal für den nächsten Morgen zum Frühstück. Gesagt getan, lassen wir uns nochmal alle gemeinsam die angenehme Morgensonne auf die Köpfe scheinen und setzen uns danach in unsere Autos. Peter fährt zu Kunden in den Norden Chiles und wir setzen unseren Weg in entgegengesetzte Richtung fort. Nicht um Kunden zu treffen, sondern um uns langsam aber sicher unserem Besuch anzunähern, den wir in Santiago erwarten. Liebe Carla und lieber Peter, wenn Ihr mal nach Deutschland kommt, dann vergesst nicht, uns Bescheid zu sagen! Ihr seid jederzeit herzlich willkommen!
Die meisten Kilometer unserer gesamten Tour haben wir auf dem nächsten Stück zurückgelegt, als wir 512 Kilometer später erst wieder anhalten. Caldera bzw. etwas dahinter Bahia Inglesa heißt das kleine Örtchen, wo wir uns direkt an den Strand stellen. Ein sehr schönes Plätzchen, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Die Stadt des Pisco in Chile ist nicht weit und liegt fast auf unserem Weg. So wählen wir sie für unser heutiges Fahrtziel aus. Von der Panamerikana, auf der wir uns momentan bewegen, fahren wir links ab Richtung Osten. Wir umfahren einen tiefblauen Stausee und erreichen bald danach das kleine aber feine Örtchen Carmen del Alto. In seinem Nachbarort La Vega besuchen wir die Piscobrennerei der Familie Bou Barroeta. Der Sohn des Firmenchefs führt uns zwei durch die heiligen Hallen und wir dürfen alle Winkel des Betriebes bestaunen und auch hier und da probieren. Der Höhepunkt dieses Rundganges ist, als wir gemeinsam mit dem Juniorchef auf einem riesigen Piscofass in drei Metern Höhe sitzen, er den Deckel öffnet und wir mit den Händen in den Pisco tauchen, um sein Produkt zu fühlen. Natürlich probieren wir auch hier oben. Eigentlich bräuchten wir uns nur die Finger ablecken; was wir auch tun. Zwei Flaschen nehmen wir noch als Andenken mit und verabschieden uns nach diesem wirklich sehr netten Rundgang. Zur Verabschiedung lernen wir auch noch kurz den stolzen Vater und Firmenchef kennen.
Zurück in Carmen del Alto stellen wir uns auf den hübschen Dorfplatz und merken, dass hier eine deluxe WiFi-Verbindung über den Platz schwirrt, weshalb wir die Gelegenheit beim Schopfe packen, um uns wiedermal zu melden.
Es geht uns gut. Viel ist passiert in den letzten Tagen. Viele schöne Dinge, aber auch Unerfreuliches. Doch das hält sich in Grenzen und wenn nicht, wird es von uns in Grenzen gehalten.
Von hier aus sind es noch um die 600 Kilometer bis in die Hauptstadt, wofür wir laut Peter nur zwei Tage brauchen. Aber wir sind ja bekanntlich im Reise-LKW unterwegs und wollen auch nicht hetzen. Bis zum 9. April, der Ankunft unseres Familienbesuches, haben wir noch genug Zeit. Und wenn nicht noch mehr kaputtgeht, sollten wir pünktlich am Flughafen mit Luftballons stehen können.
Also dann, in der Hoffnung, dass unser Expeditionsfahrzeug fortan immer anspringt
Viele Grüße
Lella und Tommi
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