"Warmduscher"

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Mit einem zufridenen Nicken des Fahrerhauses quittiert das Tesomobil die Arbeiten an seinem Herzstück. Für den Einbau des Bootsboilers muß der Kühlkreislauf des LKW angezwackt, Vor- und Rücklaufschläuche am Chassis entlang bis unter die Sitzbank, schließlich bishin zum Boiler verlegt werden, soll es mit der heißen Dusche nach Fahrtende etwas werden. Einige Kletterstunden im Motorraum später und die ein oder andere Beule am Kopf, beim Umherkrabbeln unter dem Zwischenrahmen ist diese Arbeit jedoch erledigt und der Boiler kann an den für ihn vorgesehenen Platz. Der Plan ist, dass das sehnlichst benötigte Duschwasser während der Fahrt durch das, den Boiler umströmende, heiße Motorkühlwasser erhitzt wird und zum Fahrtende bereitsteht. Sofern man sich am nächsten Tag nicht zur Weiterfahrt entscheidet, trotzdem jedoch duschen möchte, kann zur Erwärmung wahlweise die Dieselstandheizung oder die 800 Watt Elektropatrone zum Wiedererwärmen des Boilers angeworfen werden und fertig ist neues, heißes Wasser. Zudem sind die Temperaturverluste des Boilers so optimal, dass das Wasser mehrere Tage warm hält.
 

 

Der Plan geht jedoch nur auf, wenn auch genügend Wasser zur Verfügung steht. Die Tanks kamen denn auch noch, sodaß diese im Stauraum unter dem Bett verbaut werden konnten. Mit ein paar Handgriffen war auch die Alukonstruktion zur Befestigung der Wassertanks fertiggestellt. Schließlich sollen die 400 Liter Wasser nicht unkontrolliert im Auto herumwandern, sondern fest und sicher verstaut sein. War es Glück, oder sah es der Plan so vor, dass die Tanks gerade so zur Türe hereingepasst haben? 
 


(Die Tanks hätten noch gut 15 Millimeter höher sein können)

Angeschlossen an den Tankmonitor, geben die Tanks nun permanent Rückmeldung über ihren Füllstand und es piepst, sollte das Frischwasser zu wenig und das Abwasser zu viel werden im Tank. Somit immer im Bilde, ist es noch nötig, die Tanks in den Wasserkreislauf zu integrieren. Demnächst folgen dann Pumpe und Filteranlage - hier wieder die Kombination aus Aktivkohle und Silberjodid, um stets über einwandfreie Wasserqualität zu verfügen, wie bereits beim ersten Tesomobil. 



Ein Absperrhahn hier und einer da und fertig sind die Wasserleitungen. Die Tanks sind nun einzeln absperr-, entleer- und befüllbar. Sie lassen sich darüberhinaus zum einen druckbetanken und demnächst dann auch noch von außen schlauchbetanken. Das Ganze abschließbar und hübsch. Aber das wird dann erst nächstes Jahr der Fall sein. 

Dann wird es auch weitergehen im Möbelbau - die Installationen sind weitestgehend abgeschlossen. Elektroseitig ist alles fertig. Das Reisemobil verfügt nun, neben dem erfahrungsgemäß nicht sehr häufig gebrauchten Landanschluß, stromseitig über ausreichend Batteriestrom sowie eine 400Wp-Solaranlage. 220Volt Wechselstrom stehen in ausreichender Stärke über Wechselrichter zur Verfügung und sollte einmal die Sonne nicht scheinen, um alles wieder aufzuladen, der Ort jedoch zum längeren Verweilen einladen, kann immernoch der an Bord befindliche Generator bemüht werden. Die Gas-Heizung ist, auch dank der hervoragenden 60mm Kabinenisolation, bekannt sparsam und wird zudem für den Notfall im Stand durch einen Booster, der über Wärmetauscher am Standheizungskreislauf hängt ergänzt. Eigentlich dient dieser zur konstanten Kabinenheizung während der Fahrt, wenn man die Gasheizung nicht laufen lassen möchte; ob aus Gründen der Sicherheit oder Sparsamkeit. Schließlich ist es schade, während der Fahrt produzierte Energie bzw. Motorabwärme nutzlos zu vergeuden und nach Ankunft am Etappenziel neue Energie und Zeit aufzuwenden, um sein Zuhause aufzuwärmen. Um sofort in die warme Wohnkabine klettern zu können, ist diese Art der Installation und Nutzung gewählt, um nicht zuletzt die Anzahl der Sollbruchstellen in Grenzen zu halten.

Das Werkzeug ist wieder weggeräumt, der Arbeitsplatz sauber hinterlassen und die Kekse sind bereits im Ofen. Daher erst einmal von dieser Stelle allen Lesern und Interessierten eine schöne Vorweihnachtszeit und ein schönes Jahresende.



Bis nächstes Jahr
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