"Medina mit Paula, ohne Kamera"

Expedition Overland Travel / weltweit unterwegs im eigenen zuhause

 

Fes lockt uns mit seiner Medina, von der es heißt, dass einmal in sie hineingegangen, wir nie wieder hinausfinden würden. Über 9000 Gassen, die sich bergauf, bergab in einem nicht wirklichen Muster über Jahrhunderte in die Stadt gearbeitet haben. Wir steuern den dortigen Campingplatz an und lassen uns ein auf das Abenteuer zu verzichten, buchen einen Führer; vielmehr aquiriert dieser uns schon am Camping direkt an unserem Tesomobil. Unsere Vorsätze, es alleine zu versuchen, über Bord geworfen, machen wir am nächsten Tag eine typische Stadtführung inklusive der obligatorischen Besuche der Gerberei - die derzeit renoviert wird - eines Teppichhändlers, eines Apothekers, bis wir bei dem Vorschlag, noch eben in der Keramikabteilung vorbeizuschauen, abwinken und uns zugunsten Paulas Ruhe entscheiden. Meinem Rücken ist es ebenso lieb, dass wir im Q3 des Fremdenführers Platz nehmen, der uns zurück ans Tesomobil fährt. Karin konnte sich schweren Herzens dazu durchringen ein Souvenir aus Marokko mitzunehmen, das uns jahrelang - ja Generationen lang  - an diese geschäftige Stadt erinnern wird. Schön! 

 

Scheinbar wird der König erwartet. Arbeitsbeflissen werden die riesigen, messingbeschlagenen sieben Tore – für jeden Wochentag eines – des hiesigen königlichen Palastes mit Zitronen- und Orangenstücken abgerieben. Dies macht sie wieder glänzend und hübsch, sollte der Herrscher seinen Palast betreten. Paula bekommt von einem der Arbeiter sofort eine Orange geschenkt. Sie zeigt sich etwas erschrocken.

 

Im Nachhinein ist es genau die richtige Entscheidung mit Hilfe des Fremdenführers unterwegs gewesen zu sein. Er hat uns unzählige Male den Weg durch das Gewusel der mitunter nur schulterbreiten Gassen  gebahnt. Und - mit Führer lassen einen die hunderten von handeltreibenden und mit sehr guten Argumenten und Finesse ausgestatteten Kaufleute in der Regel in Ruhe, da sie den Fremdenführer respektieren. Uns - allein unterwegs - würde da nicht so viel Respekt entgegen gebracht. Versuchen kann man es ja, etwas zu verkaufen. Das jedoch wollten wir vermeiden.

 

Fes ist sehr eindrucksvoll und auch schön anzusehen. Staubig, schmutzig kommen wir dennoch gut gelaunt und zufrieden über unser schönes Andenken zurück ans Mobil und Paula schläft, obgleich der Eindrücke, bald tief und fest ein. Wir auch.

 

Weiter geht es, über Ifrane und Azrou, der wohl europäischsten Stadt Marokkos, ins Atlas-Gebirge. Doch dazu später mehr.

 

 

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