“Berat, die Stadt der tausend Fenster
von oben”
(*english scroll down pls*)
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Albaniens ist die alte Museumsstadt Berat.
Drei ihrer Stadtteile wurden 2008 unter besonderen Schutz der UNESCO gestellt und Neubauten in diesen Stadtteilen verboten.
Wir haben ein Geschick dabei, Albanien immer durch die Hintertüre zu besichtigen. So gibt’s es zwei offizielle Wege, die steil zu einem dieser
Stadt-teile - die Burg - hinaufführen. Welchen nehmen wir? Den dritten
Schlichtweg den Abzweig verpasst, fragen wir im neueren Zentrum Berats einen Einwohner, wie wir denn zur Burg hinauf kommen. Er weist uns mit
einer gen Himmel zeigenden Handbewegung den Hang hinauf. So nähern wir uns dem Weltkulturerbe, in dem wir die wilden Schotterserpentine der Rückseite des Hügels
hinaufklettern. Es ist sonnig und in der Mitte des Berges werfen wir die erste Schicht ab. Plötzlich ist der Weg zu Ende. Vielleicht Dreiviertel des Weges ist geschafft -
aber, das jähe Ende ist bei genauerer Betrachtung nur dem letzten schweren Regen zu verdanken. Ein dickes aus der Zisterne der Burg kommendes und sogar im 19. Jahrhundert noch
genutztes Wasserrohr liegt wie eine Brücke zwischen und dem weiteren Weg unterspült vor uns. Es ist eines von früher und in seinen Dimensionen einem Ersatzweg ausreichend.
Also balancieren wir die fünf Meter über das Rohr und unser Weg, ab hier nur noch ein Ziegenpfad, kann weiter hinauf zur Burg gehen.
Wie es den Anschein hat, ist die der Altstadt angewandte Seite des Berges eher der Hügel der Lust. Wir begegnen einigen jungen Pärchen, die das
sanfte Sonnenlicht für ein paar Fotos, romantische Ausblicke und bei erfolgreicher Anbahnung auch für mehr nutzen.
Nicht wissend, wie streng es in Berat ist, muss man sich in Gesellschaften, in denen man erst verheiratet miteinander „Sonbenunter-gänge
schauen“ darf Ausweichmöglichkeiten suchen.
Jedenfalls finden wir - meist sind es unsere Kinder - immer wieder Zeichen der Lust, bzw. wie die Mädchen es nennen kaputte Luftballons. Sei’s
drum - die Sache mit dieser Art Müll ist nichts explizit albanisches. Auf Wanderparkplätzen in Deutschland sieht es ähnlich aus.
Oben angekommen betteten wir den Stadtteil Kalaja (dt. die Burg). Ein kleines Eintrittsgeld ist fällig bevor wir uns das Dach des Berges, die
Burg, in der noch etliche Menschen in kleinen, sehr gemütlich anmutenden Häusern leben. Der Rest der bewohnbar erhaltenen Häuser der Burganlage sind Guesthouses und
Restaurants. Sofort werden wir von einem sehr netten Restaurant-betreiber über sein Angebot informiert. Er ist nicht aufdringlich und seine Erläuterungen lassen uns das Wasser
im Munde zusammenlaufen. Aber, wir müssen erst einmal hinauf zur Spitze, um uns zumindest etwas umzusehen. Die alte Zisterne, die Moschee und die Kirche. Ich habe das Gefühl,
er glaubt uns nicht, dass wir sicherlich später wiederkommen. Gastronom sein dieser Tage ist sehr sehr schwer und wurde der sehr sympathische Gastronom vielleicht schon zu oft
enttäuscht.
Die Zisterne und weiteren Gebäude der Burg können wir uns nach und nach ansehen. Lediglich die Kirche ist zugesperrt und zwei Pferde stehen
davor
Als wir durch die Gassen schlendern sehen wir einige noch im Dornröschenschlaf befindliche Bauten, die sich geradezu anbieten für ein
AirB&B.
Plötzlich stehen wir wieder vor dem netten Gastronom und sein Gesichtsausdruck ändert sich schnell von erstaunt in erfreut. Er erklärt alles ein
zweites Mal, ruft zwischendurch etwas albanisches zum Wecken seiner Familie, führt uns an den Tisch mit der besten Aussicht und wir revanchieren uns, in dem wir bestellen, als
wären wir die Vorhut einer Fußballmannschaft.
Bestimmt werden wir heute die einzigen Gäste sein; wer soll auch noch kommen, wenn alle zuhause bleiben.
Was soll ich sagen. Lange haben wir nicht mehr so gut gegessen und kämpfen wir mir dem Bestellten. Erstaunt sind wir Eltern, wie unsere Mädchen
gegessen haben; obwohl sie durchaus während der vergangenen Wochen von uns ernährt wurden. Aber alles geht dann doch nicht.
Den Weg hinunter - diesmal durch die Vordertüre - könnten wir uns auch rollen lassen; ein solches Völlegefühl haben wir.
Zurück am Auto sind wir alle ganz schön müde von unserer Exkursion und ruhen uns ausgiebig aus.
Der Muezzin ruft in den beginnenden Abend - für uns vier die Einschlafmusik.
Mal schauen, wie lange wir keine Nahrung mehr zu uns nehmen werden und wo das noch mit uns hinführt.
Aber dazu später mehr.
Wer uns ein Stück auf unserem Weg begleiten möchte, ist herzlich eingeladen mitzureisen auf Facebook oder Instagram unter “tokapaca”.
Wir freuen uns und sagen willkommen.
Bis bald
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"Berat, the city of a thousand windows from above"
One of Albania's most important sights is the old museum city of Berat.
Three of its districts were placed under special UNESCO protection in 2008 and new buildings in these districts were banned.
We have a knack of always visiting Albania through the back door. So there are two official paths that lead steeply up to one of these parts of
the city - the castle. Which one do we take? The third
Having missed the turn-off, we ask a local in the new centre of Berat how to get up to the castle. He points us up the slope with a hand gesture
pointing to the sky. This is how we approach the world heritage site, climbing up the wild gravel pentine of the back of the hill. It is sunny and in the middle of the hill we
shed the first layer. Suddenly the path comes to an end. Maybe three quarters of the way up is done - but, the abrupt end, on closer inspection, is only due to the recent
heavy rain. A thick water pipe coming from the castle's cistern and still in use even in the 19th century lies washed out in front of us like a bridge between and the rest of
the path. It is one of the old ones and its dimensions are sufficient for a substitute path. So we balance the five metres over the pipe and our path, from here only a goat
path, can continue up to the castle.
As it seems, the side of the mountain facing the old town is more the hill of lust. We meet a few young couples who take advantage of the gentle
sunlight for a few photos, romantic views and, if the initiation is successful, for more.
Not knowing how strict it is in Berat, one has to look for evasion possibilities in societies where one is only allowed to "watch
sonbenunter-gänge" with each other when married.
Anyway, we - mostly our children - always find signs of lust, or as the girls call it, broken balloons. Be that as it may, this kind of rubbish
is not explicitly Albanian. It looks similar on hiking car parks in Germany.
Once we reached the top, we entered the district of Kalaja (Engl. the castle). A small entrance fee is due before we visit the roof of the
mountain, the castle, where quite a few people still live in small, very cosy-looking houses. The rest of the houses of the castle complex, which are still habitable, are
guesthouses and restaurants. Immediately, we are informed about his offer by a very nice restaurant owner. He is not pushy and his explanations make our mouths water. But, we
first have to go up to the top to at least have a look around. The old cistern, the mosque and the church. I have the feeling he doesn't believe us, that we will surely come
back later. Being a restaurateur these days is very very difficult and the very likeable restaurateur has perhaps been disappointed too many times already.
We can take a look at the cistern and other buildings of the castle one by one. Only the church is locked and two horses are standing in front
of it
As we stroll through the alleyways, we see some buildings still in slumber, just perfect for an AirB&B.
Suddenly we are standing again in front of the nice restaurateur and his facial expression quickly changes from astonished to delighted. He
explains everything a second time, shouts something Albanian to wake up his family, leads us to the table with the best view and we return the favour by ordering as if we were
the first ones there.
We are sure to be the only guests today; who else is going to come if everyone stays at home.
What can I say. It's been a long time since we've eaten so well and we fight with what we've ordered. We parents are amazed at how our girls
have eaten, even though they have been fed by us for the past few weeks. But then everything is not possible.
The way down - this time through the front door - we could also let ourselves roll; we have such a feeling of fullness.
Back at the car, we are all quite tired from our excursion and take a good rest.
The muezzin calls into the beginning evening - for the four of us the music to fall asleep to.
Let's see how long we won't eat any more food and where it will take us.
But more about that later.
Anyone who would like to accompany us a bit on our journey is cordially invited to join us on Facebook or Instagram under "tokapaca".
We are looking forward to it and say welcome.
See you soon
(translated with deepl)
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